Damit Sie unsere Internetseite optimal nutzen können, setzen wir nur technisch notwendige Cookies. Wir sammeln keine Daten zur statistischen Auswertung. Näheres finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Herzlich willkommen in der

Pfarrei Speicher St. Peter und Paul

Fastenzeit

 

Plus ODER minus?

Wohl jeder und jede von uns versucht, im Leben etwas zu erreichen. Das gehört zur Natur des Menschen. Wenn wir in diesem Sinne über die Fastenzeit nachdenken und uns fragen, was wir mit ihr erreichen können, dann haben wir viele Möglichkeiten zur Auswahl, z.B. uns spirituell auf das großartige Fest der Auferstehung unseres Herrn vorzubereiten. Oder wir können uns bemühen, mentales und physisches Wohlbefinden durch Fasten und Kontrolle unserer Sinne zu erlangen, was ein recht gesunder Zugang zu allem wäre, was ein geübter und erneuerter Geist bekanntlich erreichen kann. Und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie ein positiver Ausdruck dessen sind, was wir mit dem gedenkenden Charakter der jährlichen Fastenzeit verbinden.

Doch geht es bei der Fastenzeit wirklich nur darum, sich auf das Positive zu konzentrieren, was wir erreichen können?

Ich meine, es ist auch die passende Zeit, einmal wirklich über all das Negative nachzudenken, das Jesus erleben musste: Sicher, über das Leiden Jesu meditieren wir in der Liturgie jeder Heiligen Messe oder auch bei den verschiedenen religiösen Aktivitäten, wie zum Beispiel bei Kreuzwegandachten. Aber wir neigen dazu, die Passion und den Tod Christi am Kreuz nur als einen Schritt auf dem Weg zum endgültigen Sieg der Auferstehung zu betrachten.

Chronologisch mag das richtig sein. Aber wenn wir nicht aufmerksam beim Leiden Jesu verweilen, und zwar bis zu seinem Tod, dann können wir die wirkliche Tiefe der Liebe, die in der Person Jesu offenbar wurde, gar nicht voll erfassen.

Denn es geht in der Fastenzeit ja nicht nur um die jährliche Gedenkfeier eines historischen Ereignisses von Jesu Tod und Auferstehung. Vielmehr ist jede Fastenzeit eine Pilgerreise der Gläubigen mit Leib und Seele und mit der gleichen Person, nämlich Jesus, die auch heute noch in unserer Kirche gegenwärtig ist.

Plus UND minus also! Beide sind Teil des Lebens und beide sind in dem Päckchen verschnürt, das jeder und jede von uns zu tragen hat. Aber: Jesus hat das große Minus durch sein Leiden und seinen Tod in ein großes Plus verwandelt. Das Kreuz war ein großes Fragezeichen bis zu Jesu Tod. Doch nun ist es zu einem Symbol des Positiven, des Sieges und des Segens geworden.

„Der am Kreuz ist meine Liebe, meine Lieb ist Jesus Christ…“

Pater Georg Parekandathil, Kooperator